Die Geschichte des Mädchens von Zurupinsk

Das ist eine Archivseite von Les Amis de Svieta aus der Zeit 2000-2021

Olga Igorivna wurde am 25. August 1986 geboren. Ihre Eltern lehnten sie bereits im Kinderspital wegen mehrfacher medizinischer Probleme ab. Olga blieb im Kleinkinderwaisenheim von Nikolaiev (NBH) bis im September 1992. Während dieser Zeit wurde sie auch wiederholt operiert.
Im Dezember 2006 nahm Olga Ivanovna, die Direktorin des Kleinkinderwaisenheims von Nikolaiev, welche den Kontakt zu Olga nie abgebrochen hatte, mit uns Kontakt auf und bat uns um Hilfe.

Olga Igorivna, November 2006

Eine traurige und wirklich rührende Geschichte, wo wir helfen wollten.


Am Alter von 6 wurde Olga Igorivna vom Kleinkinderwaisenheim von Nikolaiev nach Zurupinsk (Kherson Oblast) in das Waisenheim für Invalide geschickt, in welchem sie die folgenden 10 Jahre lebte. Während dieser Zeit erhielt sie keine Berufsausbildung und sie konnte die obligatorische Schule nicht abschliessen, weil es in diesem Waisenheim keine Sekundarlehrer gab. Am Alter von 16 wurde sie in ein Altersheim geschickt, weil es sonst keinen Ort gab, wo sie hätte hingehen können. Am Alter von fast 20 Jahren erarbeitete Olga einen Plan für ihre Zukunft und trat mit Direktorin Olga Ivanovna in Nikolaiev in Verbindung.
Olga Igorivna muss ihre Schulbildung auf das Niveau der durchschnittlichen ukrainischen Kinder bringen und einen Schulabschluss machen. Parallel dazu möchte Sie Buchhaltung und Computer lernen. Sie nahm bereits Nähunterricht und die uns gezeigten Arbeiten waren ziemlich eindrucksvoll. Sie ist ziemlich gescheit und weiss, was sie erreichen möchte. Aber sie hat nicht das Geld um ihrer Ausbildung fortzusetzen. Sie träumt von einer Berufsausbildung und einer Stelle, so dass sie unabhängig ihr eigenes Leben gestallten kann.
Wir begannen Gönner zu suchen, die bereit waren, regelmässig für die nächsten drei Jahre Geld zu spenden und wir fanden zwei grosszügige Schweizerinnen, die bereit sind Olga zu helfen.

Olga Igorivna zusammen mit Kathrin Rudolf Zachmann im April 2007

Im April, während Pascals letzter Reise trafen wir Olga. Eine sehr intelligente und gut erzogene junge Dame. Wir begannen für Olga eine Schule zu suchen, welche ihr die erforderliche Ausbildung geben kann. Es war keine einfache Aufgabe und die ersten zwei Schulen, die wir besuchten, lehnten Olga wegen ihrer unvollständigen Schulbildung ab.

 

Die Schule von Vozkresiensk

Glücklicherweise und mit Hilfe des Bildungsministeriums fanden wir eine dritte Schule in Snigurivka (60 Kilometer östlich Nikolaiev), welche Olga akzeptiert. Diese Schule bietet sowohl die fehlende Grundschulausbildung an sowie auch die gewünschten Kurse in Buchhaltung und Computer.

Tafel der Schule in Snigurivka

Die Schule selbst schaute okay aus – für ukrainische Standards – aber das angegliederte Wohnheim ist in einem solch schlechten Zustand, dass wir Olga nicht dort wohnen lassen würden. Olga hat noch bis August Zeit sich definitiv zu entscheiden. Wir müssen für sie dann ein Zimmer in der Stadt suchen.

13 Jugendliche in einem Zimmer und nur eine kleine elektrische Heizung!

Die Schule in Snigurivka benötigte dringend einen neuen Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe, um die Nahrung für die Kinder richtig lagern zu können. Am gleichen Tag, nachdem wir diese Schule besucht hatten, kauften wir in Nikolaiev einen neuen Kühlschrank und organisierten die Lieferung. Schon am nächsten Tag wurde der neue Kühlschrank nach Snigurivka geliefert, wie vorgesehen. Erstaunlich, auch dies ist in der Ukraine möglich. Die Direktorin der Schule ist überglücklich und kann es kaum glauben.

 

Alter Kühlschrank, wie wir ihn vorfanden und der neu gekaufte

Wir werden Sie weiter über das Mädchen von Zurupinsk informieren.